Finanz als Taktgeber für Strategie
„Mittel- und langfristige Planungen richten sich an den finanziellen Strategien aus“, sagt Mag. Ernst Figl, CFO von PHOENIX Österreich. Damit wird – anders ausgedrückt – der Finanzsektor zum Taktgeber des Unternehmens und der CFO ist als Sparringpartner eng in die Geschäftsfeldentwicklung eingebunden.
Welche Aspekte Ihrer Tätigkeit als Geschäftsführer für Finanzen zählen zu Ihren persönlichen beziehungsweise beruflichen Motivatoren? Haben sich diese im Laufe der Berufsjahre verändert?
Mag. Ernst Figl: Ich habe vor knapp einem Jahr bei PHOENIX Österreich zu arbeiten begonnen – in einer für mich komplett neuen Branche. Tatsächlich habe ich mit PHOENIX ein spannendes Unternehmen gefunden, das gerade viele Entwicklungen und Veränderungen durchläuft. Ganz grundsätzlich war es für mich stets wichtig, das jeweilige Unternehmen, für das ich tätig war, weiterzubringen. Und Veränderungsprozesse bieten immer die Gelegenheit, Unternehmen zu entwickeln und sie erfolgreicher, als sie es bereits sind, zu machen. Der Werkzeugkasten, der mir dafür zur Verfügung steht, ist im Laufe meines Berufslebens immer größer geworden und als Geschäftsführer sogar noch umfangreicher – allerdings bringt das auch Verantwortung mit sich.
Welche Bedeutung haben dabei Digitalisierung und KI? Wo sehen Sie hinsichtlich des Einsatzes die größten Vor- und Nachteile?
Figl: KI ist ein extrem spannendes Thema. Mein erster Kontakt damit war vor 25 Jahren, als ich auf der TU einen Vortrag über künftige Möglichkeiten der KI gehört habe. Spätestens mit den Smartphones und der Sensorentechnik haben sich dann die technologischen Entwicklungen überschlagen und die Entwicklungsschritte waren enorm. Ich denke, dass niemand mehr am Thema ‚Digitalisierung und KI‘ vorbeikommt. Die Herausforderung dabei ist, dass die primäre Sorge nicht mehr die Verfügbarkeit der Daten ist, sondern die Frage, was man damit macht, welche Maßnahmen man ableiten und umsetzen kann. Der Erfolgsfaktor sind und bleiben clevere Mitarbeiter, die KI intelligent nützen können. Und diese Mitarbeiter müssen Unternehmen von sich aus mit speziellen Schulungskonzepten fördern und ausbilden.
Wie werden PHOENIX und die Mitarbeiter auf künftige technologische Entwicklungen vorbereitet?
Figl: Wir unterstützen Mitarbeiter in erster Linie über Schulungen und sind dabei auch offen für Vorschläge, die aus der Mitarbeiterschaft kommen. Zudem arbeiten wir mit der HR-Abteilung an Fortbildungskonzepten. Da Digitalisierung ein strategischer Schwerpunkt der PHOENIX-Gruppe ist, wird natürlich auch verstärktes Augenmerk daraufgelegt, nicht nur Werkzeuge zu launchen, sondern auch sicherzustellen, dass die Mitarbeiter damit umgehen können.
Über welche Kanäle halten Sie sich über Entwicklungen auf dem Finanzensektor informiert? Welche konkreten Trends beobachten Sie dabei zurzeit besonders aufmerksam?
Figl: In erster Linie über ein Netzwerk mit Kollegen aus unterschiedlichen Branchen, deren Herausforderungen jedoch sehr ähnlich sind – hier informiere ich mich über Trends und halte auch Anschluss an die Lehre und Forschung im Finanzsektor. Häufig teilen auch Partner Informationen hinsichtlich Schulungen, in deren Fokus das Erkennen von Megatrends für Unternehmen steht.
Wie tragen Finanzstrategien zur Gesamtstrategie von PHOENIX bei?
Figl: Generell steuern wir PHOENIX über Zahlen und Budgets und jede Maßnahme wird hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung, den Cashflow und die Bilanz bewertet. Was uns dabei auszeichnet ist, dass wir nicht stur auf den nächsten Quartalsabschluss fokussieren, sondern die langfristige Entwicklung des Unternehmens im Auge behalten. Jede mittel- und langfristige Planung wird stark an den finanziellen Strategien ausgerichtet. Damit sind – anders ausgedrückt – die finanziellen Ziele der Taktgeber für die strategische Ausrichtung der PHOENIX. Hier schließt sich dann auch der Kreis: Der CFO ist eng in die Geschäftsfeldentwicklung eingebunden und wirkt als Sparringpartner an der finanziell-strategischen Positionierung mit.
Mag. Ernst Figl
Der weitschichtig mit dem ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Leopold Figl verwandte Betriebswirt, Ernst Figl, arbeitet seit Juli 2023 als CFO für PHOENIX Österreich. Er bringt umfassende Erfahrung in der produzierenden Industrie mit und war unter anderem für Constantia Flexibles und die Bulmor-Group tätig.
PHOENIX print 3/2024 – MANAGER. Team. Unternehmen
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