„Digital“ in der Pharmaindustrie: Gesundheitspodcast Boehringer Ingelheim

Podcasts in der Patientenkommunikation brauchen eine einfache und verständliche Sprache, einen bekannten Experten und ein überzeugendes Thema.
Welche Rolle haben Podcasts in der beziehungsweise für die Gesundheitskommunikation und wie grenzen sie sich gegen andere Instrumente ab?
Dr. Christoph Österreicher: In den USA werden sie bereits seit zehn Jahren verwendet und haben mit etwas Zeitverzögerung in Europa Einzug gehalten – und ihre Möglichkeiten sind lange noch nicht ausgeschöpft. Die (Gesundheits-) Kommunikation ist vor diesem Hintergrund ein bedeutsames Thema, denn hier haben Podcasts einige Vorteile gegenüber der klassischen Informationsverbreitung im TV oder Radio. Anders ausgedrückt: Im Gegensatz zum klassischen Fernsehen und Radio kann man Podcasts jederzeit abrufen, sie jederzeit pausieren oder mehrfach wieder anhören.
Gibt es auch Nachteile?
Österreicher: Was dauernd verfügbar ist, muss auf die Aktualität hin überprüft und regelmäßig aktualisiert werden. Darauf achten wir auch in unserer Podcast-Serie, indem wir Themen, die uns beziehungsweise unseren Hörern wichtig sind, wiederholt aufgreifen und neue oder erneuerte Aspekte beleuchten.
Für welche Themen eignen sich Podcasts im Speziellen?
Österreicher: Ich denke, dass Politik, Geschichte und Wissenschaft sowie Porträts von Persönlichkeiten dankbare und begehrte Themenfelder sind. In der Gesundheit punkten vor allem Psychologie und Ernährung. Doch das Thema allein reicht nicht, vielmehr spielt der Bekanntheitsgrad des Experten eine entscheidende Rolle. Aber es ist auch wichtig, in Podcasts eine einfache und verständliche Sprache zu verwenden und sich nicht in Fachausdrücken zu verlieren.
Wie kam es zur „Medizin To Go“-Podcast-Serie von Boehringer Ingelheim? Welche Intention verfolgen Sie damit?
Österreicher: Ich arbeite schon sehr lange mit Boehringer Ingelheim zusammen und im Zuge dieser Zusammenarbeit wurde irgendwann die Idee für eine Podcast-Serie geboren und nach und nach zu einem fertigen Produkt entwickelt. Dabei war uns von allem Anfang an klar, dass wir einen Service für Patienten anbieten möchten. Ebenso haben wir niemals daran gedacht, Produkte von Boehringer Ingelheim zu nennen.
Ist eine Involvierung von Apothekern in die Podcasts geplant?
Österreicher: Ja, ist geplant – vor allem, weil neben den Allgemeinmedizinern vor allem Apotheker die erste Anlaufstelle für Patienten sind. In Apotheken erwerben Patienten OTC-Produkte und können sich unter anderem den Blutdruck messen lassen. Allerdings sind wir noch mitten in der Planung für diese Apotheken-Folge. Wahrscheinlich werden wir die typischen und häufigsten Fragen von Patienten an Apotheker aufgreifen. Aber wir feilen noch am Storyboard beziehungsweise Konzept. Nach der ersten Folge, die wir noch heuer publizieren, schweben uns weitere, beispielsweise zur Versorgungssicherheit, ein hochaktuelles und brisantes Thema, oder zur Abgrenzung von Nahrungsergänzungsmitteln zu Arzneimitteln, vor.
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